Chance Vought F4U

corsair

Von

Jörg Fischer

 


Das Modell ist von Composite ARF, recht neu am Markt und Jörg Fischer der, für mich, beschlagenste Corsair-Kenner setzt sich mit diesem Teilesatz auseinander. Lange hat die Szene auf eine Corsair mit rund 280cm Spannweite gewartet. Die Corsair von Werner Kranz ist nicht mehr lieferbar und Selbige war mit 254cm auch "zu klein", bzw. zu klein für einen Moki-Sternmotor. Jörg wird einen 250er einsetzen.

So ist der Maßstab 1/4,5 auf die Moki-Sternmotoren ausgerichtet, egal ob 215er oder 250er. Das Flugzeug sollte damit auch unter 25 Kilogramm bleiben. Bei Composite ARF gibt es verschiedene Ausbaustufen : von der Basisversion für ca. 1.300,00€ bis zur "folding-wing"-Version mit allem Schnick&Schnack für ca. 3.000,00€ ....

>>>> Homepage von Composite ARF

Also Jörg, hau rein, Deine Plattform !

 

Der Baubericht von Jörg Fischer

"Ich bin total begeistert von der Verabeitung und vom Vorfertigungsgrad. Ich habe mich für die kostengünstigste Version entschieden, also ohne Klappmechanismus; nur damit es ein bisschen schneller geht. Blitzsauberer Strak, die Form wird wehr gut wiedergegeben und der optische Gesamteindruck ist das beste was ich bisher (käuflich zu erwerbendes Modell) gesehen habe. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.

        

Dezente Topografie. Die Corsair ist nunmals relativ schlicht von der Oberfläche her

Die Heckpartie. Leider (aber aus Transportgründen sicherlich sinnvoll gemacht) ist die Seitenflosse nicht mit dem Rumpf laminiert

Die komplette Innenseite des Rumpfes ist mit Airex oder Ähnliches stabilisiert. Vom Cockpit bis zum Auspuff ist die Naht mit Kohle verstärkt. Die Befestigung des Flügelmittelstückes ist bereits fertig gestellt, der Spant sitzt sauber.

           

Das Steckrohr für die Höhenflossen. Entgegen der bekannten Ausführung von Kranz ist das Abschlußstück im Rumpf integriert. Liegt darin, dass Höhenleitwerk steckbar ist. Die CARF-Ausführung ist demzufolge deutlich stabiler.
Die Klappen für das Heckfahrwerk sind bereits ausgeschnitten und mit CFK laminiert

     

Meiner Meinung nach eins der Hauptmerkmale einer Corsair: die Motorhaube. Diese hier kommt der Form vom Vorbild schon sehr nahe (sie ist leicht konisch und deutlich besser gerundet).

Das Seiten- und Höhenleitwerk. Großzügige Hohlkehle und mit einer mitgelieferten Tasche versehen. Die bespannte Fläche ist deutlich hervorgehoben (m.M. gut gelungen, nicht so aufdringlich).

        

Der Endflügel (Oberseite). Analog dem Leitwerk auch hier mit stoffbespannter Oberflächen-struktur. Die Tragfläche eignet sich also nicht für der 5er-Version. Die Unterseite ist endlich mal richtig wiedergegeben! Die Projektion des Haufholmes ist maßstabgetreu.

 

CARF macht keinen Unterschied bzgl. der Trennlinie (Faltstelle des Tragwerks Anmerk.Webmaster) zwischen den drei Versionen.

Alle 6 Landeklappen sind fertig verkastet und schmiegen sich sehr gut der Tragfläche an.

Das Herzstück einer Corsair: das Flächenmittelstück. In vielen Details finde ich mich wieder. ;-)  Der Ölkühler ist bereits offen und mittels eines ABS-Einsatzes schnell fertig zu stellen. Besonderheit (zumindestens für mich): der Hauptholm ist durchgängig aus Kohle, die Bohrung für das Steckrohr integriert und beidseitig glatt. Gefällt mir sehr gut.
Der Vorfertigungsgrad ist erstaunlich hoch für den Preis

           

     

Das Hauptwerk ist noch am entstehen (gibt's leider noch nicht). CARF stellt m.W. gerade ein Programm mit Sierra auf. Das Heckfahrwerk kann man schon bestellen (ca. $285,-) Habe gerade Kontakt mit Sierra aufgenommen. Leider sind die Fahrwerke nur über C-ARF direkt beziehbar.
Es wird ein dreiteiliger Set angeboten:
- 1 Paar Hauptfahrwerke für 990 US$
- 1 7'' Rad für 149 US$ und
- 1 komplettes Heckfahrwerk für 410 US$

           

Nun, nachdem ich mich ein bisschen mehr mit dem Baukasten auseinader gesetzt habe (Bauanleitung ist nun als pdf in der Homepage con C-ARF ausrufbar), stellt man sich auch die Frage der Lackierung. Aus heutiger Sicht bleibe ich bei der weißen 3 von Jolly Rogers. Die rot umrandeten Hoheitszeichnen lockern die Farbgebung einfach auf. Außerdem besitze ich den kompletten Datensatz für diese Lackierung incl. Lettering.

  

Der Weihnachtsmann hat es mit mir gut gemeint!
 

Er passt wie angegossen unter die Haube. Jetzt kann's losgehen

 

Der Bau beginnt !

Sodele, heute mit dem Bau begonnen. Gemäß der Bauanleitung erstmal das Hauptfahrwerk am Mittelstück anpassen. Die Landeklappen sind entfernt worden (4 Frühstücksbretter! großes Grinsen).

        

Für die Darstellung der Fahrwerksklappen sind jeweils eine Platte aus CFK mitgeliefert.

Für die Aufnahme des Hauptfahrwerkes von Sierra muss der Ausschnitt vergrößert werden. Die Abdeckungen lassen sich später abnehmbar machen.

 

Da ich die Fahrwerke von Sierra noch nicht habe, wende ich mich nun meiner Lieblingsstelle: die 6-teilige Landeklappe. Diesmal beginne ich mit der inneren Landeklappe. Auf Grund der mitgelieferten Scharnieren lässt sich der Antrieb der inneren Klappe noch im Rumpf realisieren. Als erstes wird der offene Ausschnitt im Mittelstück geschlossen. Dies ermöglicht mich erstmal gedanklich mit der ganzen Kinematik zu beschäftigen. Das ist ja garnichts gerade! ;-)

(Anmerkung Webmaster : Jörg sagt von sich selbst, dass er keine geraden Flügel bauen kann :-)) )



Jetzt erstmal eine Schablone ausgeschnitten und angepasst, dann geht's ans CAD. Die Blende ist CAD-technisch bearbeitet. Viertuell wurde das Scharnier an der Flügelunterseite angeordnet und windschief zur Blende ausgerichtet. Hiermit ergibt sich ein räumliches Langloch in der Blende, das genau der sog. Spurkurve der Anlenkung folgt. Hier die zugehörige Dreiseitenansicht der Blende (ausgerichtet nach dem Hauptkoordinatensystem des Flugzeuges).

     

Im Zeichnungsmodus zweimal die Blenden projeziert und 1:1 zum Aussägen (1 davon natürlich spiegelbildlich, da ich zu faul bin das Ganze nochmals zu modellieren großes Grinsen) ausgedruckt.

Mittelstück in der Schnittstelle zum Rumpf zwischen Haupt- und Nebenholm geöffnet.

Ca. 35 mm vom Rumpfansatz ist bereits die erste Rippe vorhanden. Diese trägt u.a. den Servo zur Betätigung der inneren Landeklappe.

Der Durchbruch am Nebenholm zur Verlegung der Betätigungsstange, Abschlußrippen mit ca. 2 mm Versatz zur Außenkante verharzt. Grund für den Versatz ist die optional Anbringung einer Verstärkung an der inneren Landeklappe zwecks Anordnung des Kugelbolzens. Da die Landeklappen verschlossen sind, kenne ich nicht den Zustand im Inneren.

  

Die erste kleine Schwachstelle gefunden und zwar der Stoßstelle zwischen der oberen und der unteren Schale an der Hinterkante des Flächenmittelstücks. Da weder eine Abschlussrippe noch ein Hilfsspant vorhanden ist, beträgt die Verbindung nur ca 0,5 cm2 Klebefläche. Kann demzufolge leicht aufplatzen! Ist zwar nicht schlimm, da keine tragende Struktur ist (die Flächenbefestigung liegt im Bereich des Nebenholmes), aber optisch u.U. später störend.

Der Hilfsspant ist mal virtuell angeordnet. Jetzt mal wieder die Laubsäge schwingen lassen



(Anmerkung Webmaster : Jörg entwickelt die Teile via CAD, die realen Teile werden per hand mit einer Laubsäge und Feinsägeblatt fein säuberlich geschnitten. Intern heisst es nur "Jörg mit dem USB-Arm" .... die Präzision ist unglaublich hoch, Jörg ein Meister seines Fachs)
 

Die Zeichnung des Hilfsspant (nur für Laubsägenqüäler! Teufel ) und den selben eingesetzt und verharzt.

  

Die Landeklappenscharniere

Heute (31.12.2008) habe ich mich mal näher mit den Scharnieren für die Landeklappen befasst.
Hier die im Bausatz mitgelieferten Teile. Beide "Bügeln" sind an der Tragfläche und der Horn in der Landeklappe angeordnet. Die drei Teile werden mittels M3-Schraube und einer Stoppmutter zusammen gehalten.

Diese Ausführung hat meiner Ansicht zwei Nachteile:

- Die Spieleinstellung erzielt man durch das Anziehen der Stoppmutter und
- Auf Grund der Lage der Scharnieren werden die Bügel beim Ausfahren der Landeklappen laufend auf Biegung beansprucht (wird sogar im Manual darauf hingewiesen).

Demzufolge habe ich mich entschieden den Horn mit einem Kugelgelenk auszustatten.
Der Schaft des Kugelgelenkes wird auf die Dicke der Trägerplatte abgeflacht. Die Trägerplatte wird dann links und rechts mit Blenden verschossen (die Abflachung sorgen für eine Verdrehsicherung). Nach dem Einharzen des Gelenkes im Horn wird noch quer ein ø2 mm Paßstift zwecks Verliersicherung einge-presst (später).

        die Alternative :

Danach die 12 Hörner fertig gestellt. War dann doch ein sehr monotones Geschäft. unglücklich
Da muss man auch mal durch.

Da ich die Kugelgelenke von Fa. IGUS nun gewählt habe, durfte ich weitere 12 Hörner machen. Nicht zur Strafe, sondern nur zur Übung.
Die ursprüngliche Kugelgelenke (Stahlkugel, Messingbuchse und Alugehäuse) sind einerseits sehr teuer und andererseits (12 Stck) doch recht schwer.

Die Abmessungen der IGUS-Ausführung weichen doch deutlich ab, v.a.D. der Kugel-ø (6,5 mm anstatt 8 mm). Dies zwang mich auch das Konzept leicht zu modifizieren.
 

Die 24 Aufhängungen an der Tragfläche müssen nun plaziert werden:

1. Bohrschablone angefertigt und in Position gebracht.
2. Bohren
3. Langlöcher aussägen und feilen
4. Bereich Nebenholm örtlich aussparen
5. Fluchtung prüfen

Da die Scharniere ehe nicht "scale" sind, habe ich mich entschieden das Rumpfnahe im Bereich der eingeharzten Rippe zu plazieren. D.h. die linke und rechte Aufhängung umfassen die Rippe, so dass der Nebenholm nicht entscheidend geschwächt werden muss (entgegen der Vorgabe aus der Bauanleitung). Das Ende der Aussparung mit ø5 ausgebildet (Verringerung der Kerbwirkung).

Die Lasche wird jetzt der Aussparung angepasst. Auch diese umgreift den Nebenholm (diesmal in Flugzeuglängsachse). Das Ganze nach dem Motto:

Kraftschluss ist gut, Form- & Kraftschluss ist besser.

Da sicherlich weitere Modellbauer diese Corsair bauen werden und nicht jeder die Skizzen selber darstellen muss, werde ich hier im Baubericht meine zur Verfügung stellen.

Zeichnung, Umsetzung und Anpassprobe am Modell  :

     

Die Kugelgelenke sind heute (05.01.09) angekommen. Das ging aber fix. ok ok

Gleich die Teile entsprechend zubereitet:

1. Lieferzustand
2. Schaft überarbeitet (4,4 x 6,5)
3. im Horn mit UHU plus endfest 300 fixiert
4. quergebohrt und
5. verstiftet

Nachdem ich heute (06.01.2009) morgen mehr Zeit mit dem suchen irgendwelcher Werkzeuge war, packte ich die Gelegenheit am Schopf und räumte den Keller auf. unglücklich  Als alles blitzblank geworden ist, hat's mich gepackt und habe die Corsair mal ganz aufgebaut. Seht selbst.

shine

              

Noch ein bisschen sinieren und dann geht's weiter

 

>>>>> hier geht es zum 2.Teil des Bauberichtes

www.IG-Corsair.de